Über Eva Okršlar
Eine Welt von Unikaten
Altmeisterliche Malerei? Scheint in Zeiten digitaler Technik Ueberholt. Wozu die Muehe, wenn ein digitaler Klick alles gleich einfängt? Das Sehen mit Millionen Pixeln. Das Motiv ist eingefangen, bravo. – Doch: Wo bleibt die Qualität und wer kennt und sucht sie noch? Wer ahnt ueberhaupt davon? – Kunst kommt von Koennen, oder? : Glanzvollste, feine Oberflächen, Strukturen, Transparenzen, schillernd wie Edelsteine, kullernd wie Perlen, sanft wie weiche Stoffe, Pigmente in Oel angeruehrt, Blattgold und -silber, schwimmend hinter altem besonders glänzendem Glas, träumerische, mythische, freundliche, verspielte Themen – etwa in der digitalen Welt zu finden? – Hand aufs Herz: Was uns bereichert, wärmt, sind die Originale, von begabter Hand und Geist erschaffen, wir druecken uns die Nase platt an Preziosen, der Welt aus Einzigartigem und der Sehnsucht danach. Die Kuenstler zeigen uns, was wertvoll ist und dass die wirkliche Welt aus Unikaten besteht.
Und außerdem: Handwerkliche Qualität ist als Statussymbol in der Mode akzeptiert. – Und in der Kunst? Fehlanzeige! Als Kunst geht heute ja fast alles durch, Hauptsache originell geruettelt und geschuette(l)t. Wehe, einer gibt sich Muehe...der gerät in Verdacht des Bastlers! –wird Zeit fuer Erinnerung an die Wunderkammern, in denen Kuenstler noch konnten, was sie taten und das Publikum schätzte, was es sah und wusste, worum es ging.
Eine Kuenstlerin mit Atelier lädt zu diesem Erlebnis ein. Locker, einladend die Atmosphäre; die Werke oft klein von Format, umso prunkvoller der Rausch, den sie ausstrahlen. Wir empfehlen deshalb einen Spaziergang zu jenem Atelier mit freundlichem Empfang.
Dr. Friederike Werner, Kunsthistorikerin